Landkreis Verden bedankt sich bei Einsatzkräften

Mit einem Grillfest bedankte sich der Landkreis Verden bei den zumeist ehrenamtlichen Kräften von Feuerwehr, THW und Rettungsdienst für deren Einsatz im Kampf gegen das Elbe-Hochwasser. Landrat Peter Bohlmann konnte insgesamt 177 Einsatzkräfte begrüßen und persönlich seinen Dank für die im Katastrophengebiet geleistete überörtliche Hilfe aussprechen. Über 150 Feuerwehrfrauen und – männer aus dem Landkreis Verden waren im Juni mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft vier Tage im Katastropheneinsatz im Raum Gartow (Landkreis Lüchow-Dannenberg). Auch das THW sowie die Rettungsdienste entsendeten damals zahlreiche Hilfskräfte zum Kampf gegen die Wassermassen in die Hochwassergebiete.

Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden in Richtung Heimat aufgebrochen

Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden ist am frühen Nachmittag von Pevestorf aus in Richtung Heimat aufgebrochen. Abgelöst wurden die Einsatzkräfte nach vier Tagen im Katastropheneinsatz von der Kreisfeuerwehrbereitschaft Osterholz. Für die Kräfte aus dem Landkreis Verden geht es damit zurück in den Alltag.

Zum Abschluss des Einsatzgeschehens bedankte sich Kreisbereitschaftsführer Joachim Schmidt bei allen Einsatzkräften für deren hohe Motivation und Einsatzbereitschaft.

Gruppenfoto der Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden.
 Gruppenfoto der Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden. – KFV/Dühnfahr

Dankbarkeit der Bevölkerung

Die Dankbarkeit der Bevölkerung für den Großeinsatz der Hilfskräfte ist enorm. Egal wo die Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden war, sie wurde immer von freundlichem Zuwinken und Dankesrufen begleitet. Vielfach fanden sich auch Schilder mit Danksagungen am Straßenrand.

Eine der zahlreichen Dankebotschaften an die Kreisfeuerwehrbereitschaften im Katastrophengebiet.
 Eine der zahlreichen Dankebotschaften an die Kreisfeuerwehrbereitschaften im Katastrophengebiet. – KFV/Buhrke

An vielen Stellen fanden sich zudem private Versorgungsstationen, an denen Einwohner den Einsatzkräften Speisen und Getränke anboten.

Verpflegungsstation bei Gartow.
 Verpflegungsstation bei Gartow. – KFV/Köhler

Verlegung nach Pevestorf

Die Lage im Hochwassergebiet in der Gemeinde Gartow entspannt sich langsam, da die Pegel der Elbe nicht weiter steigen. Jedoch wird mit einem lang anhaltenden Wasserhochstand gerechnet, so dass die Deiche am Deichfuß verstärkt werden müssen. Dazu verlagern die Kräfte der Kreisfeuerwehr-bereitschaft Sandsäcke, die zur Erhöhung der Deichkrone verwendet wurden, an den Deichfuss um dort für mehr Stabilität und Widerstandskraft gegen durchsickerndes Wasser zu sorgen.

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 Abkadung des Deiches bei Pevestorf. – KFV/Buhrke
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 Sandsackkette zum Deichfuß. – KFV/Buhrke
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 Kreisfeuerwehrbereitschaft nimmt Deichverteidigungsweg ein. – KFV/Buhrke

Lage am Gartower See

Das Einsatzgebiet der Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden lag in den letzten Tagen in der Gemeinde Gartow, Landkreis Lüchow-Dannenberg. Der Wasserpegel des Gartower Sees schwoll infolge des Hochwassers der nahen Elbe bedrohlich an und bedrohte mehrere tieferliegende Ortschaften.

Der Wasserstand im See stand zeitweilen nur rund 30 Zentimeter unterhalb der Krone des Deiches, welcher das tieferliegende Gartow vor den Fluten schützt.
Ebenfalls wurden durch das Hochwasser eine Landstraße sowie eine Brücke bedroht, die jeweils wichtige Verbindungsstraßen darstellen. So stellt die Brücke zwischen Gartow und Quarnstedt die einzige noch nutzbare Verbindung zwischen Nord- und Südseite des Gartower Sees dar. Ähnliches gilt für die auf der Südseite verlaufende Landstraße L256, die bei einer Überflutung zu einem erheblichen Umweg für die Hilfskräfte geführt hätte.


Die blaue Fläche stellt in etwa das überflutete Gebiet dar. Die Wegpunkte markieren alle Einsatzstellen der Kreisfeuerwehrbereitschaft in der Gemeinde Gartow. (Stand: 11.06.2013 12:00 Uhr)
Hochwasser beim Gartower See auf einer größeren Karte anzeigen

Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden wurde gleich am Sonntagnachmittag im Hochwassergebiet zur Verteidigung der Ortschaften und Straßen eingesetzt. In Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Frankfurt wurde umgehend ein Notdeich entlang der L256 errichtet. Im Minutentakt lieferten Landwirte hängerweise Sandsäcke aus den umliegenden Sandsacklagern an. Des weiteren kam ein mobiles Dammsystem der Frankfurter Berufsfeuerwehr zum Einsatz.

Bis tief in die Nacht arbeiteten die Einsatzkräfte und das obwohl die meisten bereits seit früh morgens auf den Beinen waren. Erschwert wurde der Einsatz durch sommerliche Temperaturen sowie angriffslustige Mückenschwärme. Größere Schwierigkeiten bereiteten die Wegverhältnisse, da der zum Teil sehr aufgeweichte Boden nicht mit herkömmlichen Fahrzeugen befahren werden konnte. Ein geländegängiges Fahrzeug oder ein Krad hätte den Einsatz erheblich vereinfacht. Doch letztlich konnten durch den Einsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden sowohl die Straßenverbindungen wie auch die Ortschaften vor den Wassermassen geschützt werden.

Die Pegelstände im Gartower See sind inzwischen leicht gefallen. Allerdings besteht die Gefahr, dass auffrischender Wind Wasser von der Elbe in den Gartower See drücken und so den Pegel wieder erhöhen kann.

Wasserstand an der Brücke zwischen Gartow und Quarnstedt.
 Wasserstand an der Brücke zwischen Gartow und Quarnstedt. – KFV/Köhler

Landrat Peter Bohlmann informiert sich vor Ort

Heute Nachmittag war der Verdener Landrat Peter Bohlmann zusammen mit Christian Groth (Fachdienstleiter Ordnung und Verkehr), Jens Richter (Vorsitzender des Ausschusses für Feuerschutz- und Ordnungsangelegenheiten) sowie Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling in Gartow und informierte sich über die Lage sowie den Einsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden. Kreisbereitschaftsführer Joachim Schmidt erläuterte den interessierten Gästen die Einsatzlage. Anschließend wurden die Arbeiten in der Sandsackfüllstation Gartow in Augenschein genommen. Der Landrat war beeindruckt von den Leistungen der Kreisfeuerwehrbereitschaft Verden und dankte den Einsatzkräften für deren Engagement.

Kreisbereitschführer Joachim Schmidt und sein Stellvertreter Jens Rebers (Mitte) im Gespräch mit Landrat Peter Bohlmann und Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling (links) und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Feuerschutz- und Ordnungsangelegenheiten Jens Richter (rechts).
Kreisbereitschführer Joachim Schmidt und sein Stellvertreter Jens Rebers (Mitte) im Gespräch mit Landrat Peter Bohlmann und Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling (links) und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Feuerschutz- und Ordnungsangelegenheiten Jens Richter (rechts). – KFV/Dühnfahr

Kreisfeuerwehrbereitschaft den dritten Tag im Einsatz

Wieder führt es die Kreisfeuerwehrbereitschaft in die Nähe von Gartow, wo diese im Bereitstellungsraum an einer örtlichen Biogasanlage steht. Dort füllen die Einsatzkräfte im Moment an der nahegelegenen Sandsackfüllstation Gartow Sandsäcke per Hand sowie mit Sandsackfüllmaschinen. Derweil stehen die Einsatzkräfte jederzeit für andere Aufträge bereit.

Die Kreisfeuerwehrbereitschaft im Bereitstellungsraum Gartow.
 Die Kreisfeuerwehrbereitschaft im Bereitstellungsraum Gartow. – KFV/Köhler
Blick auf die Sandsackfüllstation Gartow.
 Blick auf die Sandsackfüllstation Gartow. – KFV/Köhler
Füllen der Sandsäcke mit Hand, im Hintergrund wird neuer Sand angeliefert.
 Füllen der Sandsäcke mit Hand, im Hintergrund wird neuer Sand angeliefert. – KFV/Köhler
Zusätzlich stehen den Einsatzkräften Sandsackfüllmaschinen zur Verfügung.
 Zusätzlich stehen den Einsatzkräften Sandsackfüllmaschinen zur Verfügung. – KFV/Köhler
An den Sandsackfüllmaschinen werden die Sandsäcke automatisch befüllt und verschlossen.
 An den Sandsackfüllmaschinen werden die Sandsäcke automatisch befüllt und verschlossen. – KFV/Köhler

Tag 2 im Katastropheneinsatz: Füllen von Sandsäcken

Der zweite Tag im Katastropheneinsatz führte die Kreisfeuerwehrbereitschaft in eine Sandgrube in der Nähe von Schnackenburg-Gummern. Dort füllten die Einsatzkräfte zusammen mit Soldaten der Bundeswehr mehrere tausend Sandsäcke, die anschließend auf LKW verladen und abtransportiert wurden.

Die Feuerwehreinsatzkräfte lösten nach dem Mittagessen zahlreiche freiwillige Helfer aus den umliegenden Dörfern ab, die bereits seit dem frühen Morgen über 10.000 Sandsäcke gefüllt hatten. Seit vergangener Woche wurden allein in der Sandgrube Gummern bereits über 80.000 Sandsäcke von den Helfern befüllt.

In einer Sandgrube bei Schnackenburg-Gummern wurde eine Sandsackfüllstation eingerichtet.
In einer Sandgrube bei Schnackenburg-Gummern wurde eine Sandsackfüllstation eingerichtet. – KFV/Köhler
Baggersee, der durch das Ausbaggern des benötigten Sandes innerhalb einer Woche entstanden ist.
 Baggersee, der durch das Ausbaggern des benötigten Sandes innerhalb einer Woche entstanden ist. – KFV/Köhler
Die Sandsäcke müssen mit Sand befüllt und anschließend verschlossen werden.
 Die Sandsäcke müssen mit Sand befüllt und anschließend verschlossen werden. – KFV/Köhler
Tausende Sandsäcke sind bereit zum Abtransport.
 Tausende Sandsäcke sind bereit zum Abtransport. – KFV/Köhler